Geschichtsprojekte im letzten Halbjahr

Exkursion zur Villa Merländer in Krefeld

Im Frühjahr unternahmen die 9. Klassen eine Exkursion zur Villa Merländer. Bei der Villa Merländer handelt es sich um die NS-Dokumentationsstelle, in der die NS-Vergangenheit der Stadt Krefeld dokumentiert und ausgestellt wird.

Die Villa Merländer war ursprünglich im Besitz von Richard Merländer, einem Seidenfabrikanten und -großhändler in Krefeld. Dieser wurde von den Nationalsozialisten allerdings als jüdisch verfolgt, entrechtet und ermordet. Heute dient die Villa deshalb als Heimat für die NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld. 

Im Rahmen der verpflichtenden Unterrichtsreihe zum Nationalsozialismus in der Jahrgangsstufe 9 soll den Schüler*innen eine Möglichkeit geboten werden, diesen Zeitraum der deutschen Geschichte an regionalen Beispielen und mit authentischen Quellen erfahrbar zu machen.

Bei der Führung durch das Dokumentationszentrum wurden deshalb vor allem die Themenschwerpunkte „Antisemitismus“ und die „Verfolgung von Minderheiten“ während des Dritten Reichs in Krefeld vorgestellt. Die Schüler*innen hatten die Gelegenheit, Dokumente aus dieser Zeit zu untersuchen und somit ihr eher theoretisches Wissen über die Zeit des Nationalsozialismus an Beispielen aus der Nähe erfahrbar zu machen.

Anne Frank-Tag am MEG

Am 12.6. wird bundesweit der Anne Frank-Tag begangen. Bei dem Datum handelt es sich um den Geburtstag von Anne Frank. Deshalb wird dieser Tag zum Anlass für einen bundesweiten Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus genommen, bei dem Schüler*innen sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus und dem Holocaust auseinandersetzen sollen. Das Anne Frank-Zentrum in Berlin stellt dabei Material zur Verfügung, welches die Schulen nutzen können.
Viele haben bestimmt schon mal den Namen Anne Frank gehört. Sie war ein jüdisches Mädchen, das sich gemeinsam mit ihrer Familie von 1942 bis 1944 vor den Nazis in einem Amsterdamer Hinterhaus verstecken musste. Nach dem Verrat ihres Verstecks wurden Anne Frank und ihre Familie deportiert. Sie starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen im Alter von 15 Jahren. In dieser Zeit führte sie ein Tagebuch, das später veröffentlicht wurde und somit zum Symbol für die 6 Millionen Juden wurde, die der menschenverachtenden Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten zum Opfer fielen.
Auch in diesem Jahr haben wir den Anne Frank-Tag wieder zum Anlass genommen, mit den 9. Klassen eine Ausstellung zu Anne Frank zu erarbeiten. Dieses Jahr stand der Tag unter dem Motto „Ideale“, denn Anne Frank hat in ihrem Tagebuch nicht nur von der Verfolgung durch die Nazis gesprochen, sondern auch von ihren Träumen und Idealen für eine bessere Zukunft. Bei der Plakatausstellung, die uns vom Anne Frank-Zentrum zur Verfügung gestellt wurde, ging es aber nicht nur um das Leben von Anne Frank, sondern auch um Victor Kugler, einem ehemaligen Mitarbeiter von Anne Franks Vater, welcher der Familie Frank in ihrem Versteck geholfen hat und um Lin Jaldati, einer Zeitzeugin von Anne Frank.
Dieser Aktionstag wurde von den Schüler*innen gut aufgenommen, denn er erweiterte ihr Wissen zum Thema Nationalsozialismus und dem Holocaust, der in der 9. Klasse im Fach Geschichte erarbeitet wird, bot allerdings auch zusätzliche Informationen und einen persönlichen Einblick in das Leben von Verfolgten.
Wir möchten an unserer Schule auch weiterhin den Aktionstag anlässlich des Geburtstags von Anne Frank nutzen, um nicht nur auf die Verbrechen der Vergangenheit aufmerksam zu machen, sondern auch, um in der Gegenwart gegen Rassismus und Antisemitismus einzustehen.