Ein Flug in die Stratosphäre

Bereits am 24. März startete unser gemeinsames Physik-Projekt mit der Firma Stratoflights. Am Montag, zwischen Online-Meetings und Überlegungen mit dem Team, haben wir ausgearbeitet, wie ein Wetterballon funktioniert und wie wir das Projekt durchführen können. Ziel des Projekts sollte sein, mit dem Wetterballon verschiedene Messgeräte, ein Experiment und eine Kamera bis in die Stratosphäre fliegen zu lassen. Dafür benötigen wir eine Sonde, die wir aus Styropor selbst bauen. Styropor ist isolierend, und genau das ist wichtig, da es bis zu -67 Grad Celsius kalt werden kann. Der Wetterballon steigt auf eine Höhe zwischen 32 und 36 km und platzt dort aufgrund des geringen Luftdrucks. Danach dauert es etwa 30 bis 45 Minuten, bis er aus der Stratosphäre zurück auf die Erde gelangt. Damit die Utensilien beim Aufprall nicht beschädigt werden, müssen wir einen Fallschirm einbauen, der sich automatisch auslöst, wenn der Wetterballon platzt. Natürlich benötigt man auch GPS-Tracker – davon wurden zwei eingebaut. Zusätzlich nutzen wir einen Spot-Tracker, der direkt auf dem Dach unserer Styroporsonde „Wall-E“ befestigt wurde. Dieser Spot-Tracker sendet alle fünf Minuten seinen Standort mit Koordinaten. Die GPS-Tracker senden ihre Daten durchgehend.
Am nächsten Tag besuchten uns Experten von Stratoflights, um unsere Skizzen für den Bau der Sonde zu begutachten. Sie überprüften, ob unsere Ideen umsetzbar sind und wo gegebenenfalls Verbesserungen nötig wären. Nachdem wir ihr Feedback erhalten hatten, durften wir unsere Entwürfe eigenständig nachbauen. Die Experten hatten Styropor dabei, aus dem wir unsere Sonden konstruieren konnten. Stück für Stück setzten wir die Teile zusammen und befestigten sie sorgfältig mit Klebeband, sodass unsere Konstruktionen stabil und einsatzbereit waren.
Anschließend haben wir demokratisch über die Sonde abgestimmt, die wir losschicken wollten. Alle waren sich sehr einig und haben für Wall-E entschieden.
Am nächsten Tag sollte eigentlich der Flugtag sein, allerdings war das Wetter nicht für den Start geeignet. Deshalb wurde der Flugtag auf den nächsten Tag verschoben, und wir hatten am Mittwoch normalen Unterricht.
Am Donnerstag waren alle sehr aufgeregt und gespannt darauf, den Wetterballon steigen zu lassen. Vor der ersten Pause haben wir den Start vorbereitet, damit Wall-E in die Stratosphäre aufsteigen konnte. Der Ballon wurde mit insgesamt 2900 Litern Helium gefüllt – das entspricht etwa 145 Bar aus der Flasche. Außerdem haben wir ein Experiment mitgeschickt, das Ozon nachweisen sollte.
Nach dem Start des Fluges haben wir uns passend zum Thema des Projekts einen Film über das Weltall angesehen. Um 11:45 Uhr hat sich das Bergungsteam am Tor getroffen, und dann sind wir gemeinsam in die ungefähre Richtung gefahren. Der Standort änderte sich alle paar Minuten, bis die Sonde in der Nähe des Hambacher Braunkohletagebaus auf einem Berg landete. Dort hat sich das Team getroffen und eine kleine Wanderung zur Bergung der Sonde unternommen.
Als das Team bei der Sonde ankam und diese in 10 m Höhe im Baum fand, dauerte es eine Weile, bis eine lange Teleskopstange gebaut war, mit der wir die Sonde herunter holen konnten. Einige Teile hatten sich von der Sonde gelöst, aber nach ein paar Minuten war alles wieder beisammen. Das Experiment, das wir zusammen mit dem Wetterballon geschickt hatten, funktionierte tatsächlich: Die Chemikalien hatten sich von gelb zu einer grün-bläulichen Farbe verändert.
Nachdem alles geborgen war, machten wir uns auf den Rückweg. Insgesamt waren wir mit der Fahrt etwa vier Stunden unterwegs. Durch lustige Gespräche und das gemeinsame Singen von Liedern verging die Zeit schnell.
So war die Bergung vorbei, und alle kamen gut zu Hause an. Am Freitag, dem letzten Tag, haben wir die Videoaufnahmen angeschaut und ausgewertet, die Messdaten analysiert und Präsentationen in Gruppen gehalten. Zum Schluss haben wir noch Feedback gegeben.
Das Projekt hat sehr viel Spaß gemacht, wir haben eine Menge über den Aufbau der Atmosphäre gelernt und tolle Videoaufnahmen vom Rande des Weltalls bekommen. Wir bedanken uns bei der Firma Stratoflights für die tolle gemeinsame Projektwoche und beim zdi Krefeld für die finanzielle Unterstützung.