Am 19. Januar 2023 waren wir, die EF Kunstkurse von Frau Seeburg, im Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum in der Austellung „Der Klang des Materials in der Kunst der 1950er bis 1970er Jahre“. Ein Programm, das nicht nur zum schauen, sondern auch zum Interagieren und hören ist. Eine Ausstellung bei der man viel genießen und nachdenken muss. Als wir die Austellung betreten haben wurden wir mit dem Klang des Stückes „Rainforest V“ von David Tudor verzaubert. Einem Kunstwerk aus hängenden Industrieteilen, welche alle ihren eigenen Sound haben und so ein Klangecho aus den verschiedensten Tönen zusammenstellte. Die Klangkoposition war nicht nur sehr prominent, sondern auch harmonisch. Kleine Lautsprecher waren an den einzelnen Teilen angebracht, was einem die Möglichkeit gab, sich jedem Geräusch einzeln zu widmen.
Ein weiteres Stück, was uns sehr gefallen hat, waren die Atmungsobjekte. Das Kunstwerk besteht aus kleinen weißen Fellkreisen, welche bei genauerer Betrachtung atmen. Es ist ein sehr faszinierendes Stück und auch bei weiterer Betrachtung wird der Anblick nie lau. Das vermittlete Gefühl besteht aus Ruhe, trotz eines solch abstrakten Anblicks.
Unsere Führung ging weiter an besonderen Stücken vorbei wie Timm Ulrichs „Einton-Musik außerhalb (oberhalb) des menschlichen Hörbereichs“, einem interessanten Kunstwerk, welches wir uns nicht anhören können, da es oberhalb unserer Hörfrequenz gespielt wird.
Im nächsten Raum, begleitet von der Melodie des „Senza Titolo (Da inventare sul posto)“ war ein Bild von Jannis Kounellis zu sehen, bestehend aus Ölfarbe auf einer Leinwand, welches ein paar Takte aus La Pulcinella von Igor Strawinsky darstellt. Es wurde kombiniert mit einem zugehörigen Video, das eine Ballerina zeigte, die zu der Melodie (gespielt von einem anwesenden Violinisten) tanzt. Dazu durften wir selber kreativ werden. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt und mussten Wege finden, wie wir Geräusche mit unserem Körper machen können, ohne zu singen. Viele wurden kreativ, ob es nur das stampfen des Fußes oder Schnipsen im Takt war.
Was dies jedoch in den Schatten gestellt hat war unser letzter richtiger Halt an dem Werk des Jean Tinguely, „Le Chant du Cygne du Bambou“, von 1963. Ein hoch angesehener Künstler, bekannt für kinetische Kunst. Er faszinierte mit maschinenähnlichen Strukturen und auch dies war keine Ausnahme. Der Besucher kann sich selber aussuchen, wann und wie er Geräusche mit diesem Stück machen will, durch einen Knopf, der mit dem Fuß betätigt werden kann. Darauf folgt ein lauter metallischer Sound, kreiert durch Bambus, welches auf Metall schlägt.
Zum Schluss der ganzen Exkursion konnten wir selbst ausprobieren Geräusche aus Material wie Papprollen, Gläsern, Dosen, Stiften und vielen anderen Sachen zu machen, wie wir es zuvor bei dem Künstler Jean Tinguely gesehen und auch gehört hatten. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt und jeder konnte seiner Kreativität freien Lauf lassen. Am Ende sind sehr schöne und verschiedene Werke entstanden, die auch sehr Interessante Geräusche wiedergegeben haben.
Zusammenfassend war die Führung nicht nur informativ, sondern erlaubte es uns auch selber auszuprobieren, was wir können und das auch ohne viele Materialien zu haben oder Sachen teuer zu kaufen. Die Exkursion in das Kaiser-Wilhelm-Museum war auf jeden Fall ein sehr interessanter Ausflug.
(von Esra Ejupi und Leticia Kunze)